Interview mit Jakob Schmitz, der am 26.10.2012 sein Amt als Präsident der St. Kunibertus-Schützengesellschaft an seinen Nachfolger Thomas Müller übergab.
Frage: Wann sind Sie in die Schützengesellschaft eingetreten und warum?
Antwort: 1965 bin ich im Alter von 10 Jahren in die Jugendabteilung der Schützen eingetreten. Mein Großvater Heinrich Schorn war zu dieser Zeit Hauptmann. Mit meinen Freunden hielt ich mich damals häufig auf dem Schützengelände auf, da das Angebot an Freizeitaktivitäten deutlich geringer war als heute.
Frage: Wie lange sind Sie Präsident der St. Kunibertus Schützengesellschaft?
Antwort: Am Ende meines Königsjahres 1993/94 wurde ich von meinem Vorgänger gefragt, ob ich seine Nachfolgeschaft antreten wolle. Auf der Generalversammlung vor 18 Jahren (1994) wurde ich nach 27-jähriger Zugehörigkeit zum Offizierscorps zum 6. Präsidenten der St. Kunibertus-Schützengesellschaft gewählt.
Frage: Welche größeren Projekte wurden während Ihrer Präsidentschaft in Angriff genommen?
Antwort: Spontan fallen mir der Bau des Jugendraums, die Saalküche, Bedachung des Vereinshauses, die Neugestaltung der Toilettenanlage im Außenbereich sowie Erneuerungen im Bereich des Außengeländes ein. Ich möchte aber betonen, dass diese Maßnahmen nur aufgrund der großartigen Hilfe und Unterstützung vieler Mitglieder möglich waren.
Frage: Welches bedeutsame Ereignis fällt Ihnen spontan ein?
Antwort: Einen nachhaltigen Eindruck hat die Kelly-Family bei der Keuzpartikel-Übergabe am Gymnicher Ritt bei mir hinterlassen. Ihre tiefe Gläubigkeit und Überzeugung hat mich sehr berührt.
Frage: Gibt es eine besondere Anekdote aus Ihrer Amtszeit?
Antwort: In den ersten Jahren meiner Amtszeit erhielten wir kurzfristig eine Absage des Nikolauses für die Weihnachtsfeier. Spontan verkleidete ich mich als Nikolaus und stellte fest, dass mich niemand im Bischofsgewand erkennen konnte. Der damalige Vizepräsident übernahm ebenso spontan die Anmoderation mit den Worten: "Verehrter Nikolaus, lieber Jakob!.....Ach Sch... ! der ganze Saal brach in Lachen aus, die besinnliche Atmosphäre war zunächst dahin, was der Feier aber in keinster Weise geschadet hat.
Frage: Was hat Ihnen in Ihrer Amtszeit am meisten gefallen?
Antwort: Trotz aller Meinungsverschiedenheiten wurde letztendlich an einem Strang gezogen. Der gemeinsamen Sache wegen wurde immer ein Konsens gefunden.
Frage: Gibt es etwas, was Sie besonders aufgeregt hat?
Antwort: Nervenaufreibend war es, wenn sich erst in letzter Minute ein Mitglied bereit erklärte, das Amt des Schützenkönigs zu übernehmen. Über die Finanzierung unserer großen Bauprojekte machte ich mir ebenfalls viele Gedanken, wurde aber stets von meinem Freund und langjährigen Rendanten Peter-Josef Schorn dabei hervorragend unterstützt.
Frage: Was geben Sie Ihrem Nachfolger Thomas Müller mit auf den Weg?
Antwort: Man sollte jeden Menschen so akzeptieren, wie er ist. Wichtig ist vor allem, dass wir als Verein eine Einheit bilden, in der private Streitigkeiten außen vorbleiben bzw. nicht in den Verein hineingetragen werden. Andere Vereine müssen in unsere Aktivitäten mit einbezogen werden und man sollte einen von Rücksichtnahme und Verständnis geprägten Umgang miteinander pflegen.
Frage: Herr Schmitz, Sie haben nun mehr Freizeit! Womit werden Sie diese ausfüllen?
Antwort: Ich werde natürlich weiter den Kunibertusschützen die Treue halten und die Gesellschaft nach Kräften unterstützen. Daher werde ich nicht wesentlich mehr Freizeit haben, aber deutlich weniger Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen müssen.
Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute für die Zukunft!
Das Bild zeigt Jakob Schmitz bei seiner Verabschiedung mit stehenden Ovationen
Das Interview mit Jakob Schmitz wurde von Frank Axer und Peter Marx einige Stunden vor der Generalversammlung geführt.