Die St. Kunibertus Schützen und der Gymnicher Karneval

Unsere Schützengesellschaft sieht sich von jeher nicht nur dem Schießsport, sondern im besonderen Maße auch der Pflege der Geselligkeit und des Brauchtums und damit nicht zuletzt dem Gymnicher Karneval verpflichtet.

Bis zum ersten Karnevalszug in Gymnich, im Jahr 1970 bestritten die Mannen der Feuerwehr den Straßenkarneval ganz alleine. Ein einziger Wagen zog an Weiberfastnacht durch die Gymnicher Straßen.
Da dies auf Dauer den übrigen Vereinen, wie auch den Anwohnern ein unhaltbarer Zustand zu sein schien, beschloß man, einen richtigen Karnevalszug auf die Beine zu stellen, der sonntags stattfinden sollte, damit mehr närrisches Volk die Möglichkeit einer aktiven und passiven Teilnahme hatte.

Die guten Absichten wurden bereits beim ersten Umzug von Erfolg gekrönt, denn neben etlichen Fußtruppen nahmen drei große Wagen teil. Natürlich hatte auch die Schützengesellschaft auf einer Generalversammlung im Jahr 1970 beschlossen, mit einem großen Wagen teilzunehmen. Da sich genügend Freiwillige einer so guten Sache verpflichtet sahen, zogen denn alsbald zehn kleine Negerlein hoch zu Wagen durch den Ort.

Da Spaß an der Freud für einen richtigen Gymnicher natürlich äußerst ansteckend ist, sahen sich daraufhin fast alle Vereine und nicht zuletzt auch etliche private Jecken genötigt, den Zug des folgenden Jahres nach Kräften zu unterstützen. So zog denn, wie nicht anders zu erwarten, im Jahr 1971 zur Begeisterung nicht nur der Gymnicher Narren sondern auch derer der umliegenden Orte, ein gigantischer Lindwurm durch die Straßen. An diesem zweiten Umzug nahmen neben vielen Fußgruppen sage und schreibe vierundzwanzig große Wagen teil.

Weil es ohne Planung und Vorbereitung nicht möglich ist, einen Karnevalswagen auf die Beine zu stellen, hatte man sich zuvor einmal in jedem Monat zu einer Besprechung im Vereinslokal eingefunden, wo bei ein oder zwei Gläsern Gerstensaft die notwendigen Entscheidungen natürlich wesentlich leichter zu treffen waren.

Wie ungeheuer wichtig Planung ist, läßt sich am besten an einem kleinen Beispiel erläutern. Die Ritter des Karnevalszuges 1975 benötigten natürlich unbedingt eine Burg, von deren Zinnen sie dem närrischen Volke "Kamelle" und all die anderen Leckereien zuwerfen wollten. Nachdem man wochenlang mit viel Eifer gebaut hatte, und endlich gerade rechtzeitig zum Karnevalssonntag eine nicht nur wunderschöne, sondern auch riesengroße Burg auf dem Wagen in Schmitzens Scheune bereitstand, stellte man beim Hinausziehen derselben zum allgemeinen Entsetzen fest, daß sie zu hoch war, um unbeschädigt ins Freie zu gelangen. Nun war guter Rat teuer. Sollte denn wirklich der Umzug ohne Ritter stattfinden? Die rettende Idee bestand schließlich darin, daß man die Luft aus den Reifen des Wagens ließ und so die fehlenden Zentimeter gewinnen konnte. Gott sei dank! Noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

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Am Gymnicher Karnevalszug 1991
nahmen sogar "Attilas Hunnen" teil

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Die St. Kunibertus Schützen
als "Mexikaner" im Jahr 1992

Da der Teilnahme am Karnevalszug 1975 nun nichts mehr im Wege stand, konnte man getrost die Gläser erklingen lassen. So wird seit nunmehr sechsundzwanzig Jahren in der Scheune der Familie Schmitz der Karnevalswagen der St. Kunibertus Schützengesellschaft zusammengebastelt, und man kann schon mit Fug und Recht behaupten, daß mehrere Generationen sich dort wohl gefühlt haben, insbesondere beim traditionellen Reibekuchenessen in Schmitzens Küche mit Bier und Schabau.

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Der erste Karnevalswagen der
Jungschützengruppe 1983

An dieser Stelle sei für die Gastfreundschaft recht herzlich Dank gesagt. Genug der Worte. Die Bilder des Berichtes sprechen für sich...

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