Saal als Denkmal

Ein Haus mit großer Historie

"Das Haus war Kindergarten, Festsaal, Versammlungsstätte, Tanzsaal, Konzert- und Theaterstätte, sogar Gefangenenlager, Soldatenquartier und Gotteshaus", berichtet Vizebürgermeister Josef Wildenburg und zeigt auf das backsteinerne Gebäde an der Schützenstraße. Das Schützenhaus der St. Kunibertus Schützengesellschaft hat eine bewegte Geschichte, überstand sogar einen Bombenangriff. Das große Loch war durch größtenteils originale Ziegelsteine geschlossen worden, so daß der Schaden heute kaum noch zu sehen ist.

Neues Schild

Der Denkmalausschuß der Stadt und die Generalversammlung der Schützen hatten bereits im November 1995 dem Antrag zugestimmt, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Prompt sollte eine Plakette mit dem Landeswappen an der Stirnseite des Hauses montiert werden. Doch das fanden die Schützen nichts sagend. Vereinsmitglied Wildenburg besorgte daraufhin eine Plakette, die mit einem Text nähere Auskunft über das Gebäude gibt. Der Stadtverordnete wünscht sich, daß auch weitere historische Gebäude in Gymnich mit solchen Tafeln versehen werden, ähnlich dem Vorbild in Lechenich, wo Hinweistafeln die Geschichte des Bonner Tores, des Rathauses und anderer Gebäude erläutern.

denkmalUnterdessen sind die Vereinsmitglieder fleißig dabei, in Eigenleistung Gebäude und Grundstück zu verschönern, wie Präsident Jakob Schmitz berichtet. Jährlich würden rund 500 Arbeitsstunden in Erhaltung und Pflege von Haus und Grundstück investiert, berichtet Schmitz. So wurde die Theke erneuert und der Boden davor mit Platten ausgelegt. Eine zweite, kunstvoll geschnitzte Eichentür wurde am Haupteingang eingebaut.
Auf dem Gelände wurden fünf große Platanen gesetzt. Da das Grundwasser in Gymnich immer weiter absinkt, wurde diese Baumsorte gewählt, weil sie weniger empfindlich gegen Trockenheit ist als die dort stehenden Ahorn- und Kastanienbäume. Diese beiden Baumarten sind auf dem Gelände bereits seit über 150 Jahren vertreten und erreichen allmählich ein Alter, wo sie durch neue Pflanzen ersetzt werden müssen.
Zudem wurden am rückwärtigen Eingang und entlang des seitlich anschließenden Gebäudes überstehende Dächer gebaut, die einem Teil des Biergartens als Sonnen- und Regenschutz dienen sollen, erläutert das amtliche Schützenkönigspaar Toni und Wilma Müller. Beide kümmern sich mit Vereinsfreunden intensiv um das Haus und treffen auch die Vorbereitungen für das Schützenfest, das vom 30. Juni bis 2. Juli stattfindet. In Arbeit ist eine Festschrift über das Vereinsheim, die in Kürze an die rund 1400 Gymnicher Haushalte verteilt wird.

Kölner Stadt-Anzeiger, Ausgabe Mi/Do 23./24. Mai 2001, von Horst Komuth

Die Plakette wurde am 21. Mai 2001 am Schützenhaus angebracht.

 

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