Reiner Schneider verstarb im Alter von 77 Jahren.
In Gymnich ist mit dem Tod von Reiner Schneider eine Ära zu Ende gegangen. Nach langer, schwerer Krankheit ist der frühere Präsident der "Grünen" am 9. April verstorben.
Eine Persönlichkeit, die weit über die Grenzen von Gymnich hinaus bekannt war, hat die Bühne des Lebens verlassen. Reiner Schneider war ein Mann der frühen Stunden der St. Kunibertus Schützen, bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg, 1947, trat er in die Schützengesellschaft ein und hat mit all seiner Kraft am erneuten Aufbau der Gesellschaft, den Liegenschaften und der Festigung des Gemeinwohls mitgewirkt. Im Alter von 30 Jahren übernahm er am 22. Februar 1959 das Präsidentenamt der St. Kunibertus Schützengesellschaft von Hubert Buschwald, der nach 34 Jahren im Alter von 84 Jahren sein Amt niederlegte.
Er verschaffte sich schnell durch seine Gradlinigkeit und Beharrlichkeit den Respekt aller Schützen. Jugendpflege, Förderung des Schießsports, Traditionsbewusstsein und soziale Verantwortung, das waren die hauptsächlichen Aufgaben, denen er sich unermüdlich und ehrenamtlich widmete, immer mit dem Blick für die Zukunft der Gesellschaft.
1973 feierte die Gesellschaft ihr 125jähriges Bestehen. In diesem Jubeljahr war Reiner Schneider mit seiner Frau Karin Schützenkönig. In seine Amtszeit fielen der Beginn und teilweise der Abschluss der großen Bauprojekte (Schießanlagen und Jugendraum), die noch viele Jahre von seiner prägenden Präsidentschaft zeugen werden.
Über 23 Jahre (1970 - 1993) diente er dem Bezirksverband Erftstadt als stellvertretender Bundesmeister; seine vielen Ämter, Funktionen und Tätigkeiten im schulischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben können hier nur am Rande erwähnt werden. So ist es kein Wunder, dass ihm verdientermaßen viele Ehrungen und Auszeichnungen zuteil wurden. Innerhalb der Schützengemeinschaft wurde ihm das St. Sebastianus Ehrenkreuz mit Schulterband und goldenem Stern verliehen, und der Bundespräsident verlieh ihm am 13. Mai 1996 das Bundesverdienstkreuz.
Im November des Jahres 1994 legte Reiner Schneider nach fast 36 Jahren sein Amt als Präsident aus gesundheitlichen Gründen nieder.
Aufgrund seiner besonderen Verdienste um das Gemeinwohl verlieh ihm der Rat der Stadt Erftstadt am 11. Februar 2004 die Carl-Schurz-Medaille, für sein großes kirchliches Engagement ehrte der Papst Reiner Schneider am 10. Juli 2004 mit dem päpstlichen Orden "Pro Ecclesia et Pontifice" (für Kirche und Papst).
Die St. Kunibertus Schützengesellschaft verliert mit Reiner Schneider einen Mann der ersten Stunde nach dem Kriege und man wird seinen geschätzten Rat sehr vermissen, denn er stand trotz seiner Krankheit "seiner" Gesellschaft, auch als Ehrenpräsident, immer mit Rat und Tat zur Seite.
Text: Werner J. Martens