Schützenjugend engagiert sich weiter für einen alten Brauch.
Die Tradition wird fortgeführt, denn nach dem Kriege hatte sich 1946 in Gymnich der damalige Junggesellenverein, die "Fidele Jonge" für den alten Brauch eingesetzt und in der Nacht zum 1. Mai einen möglichst hohen Maibaum gesetzt.
Später wurde es dann um diese Maibaumtradition etwas ruhiger, da viele junge Männer aus Gymnich sich anders orientieren mussten (Ehe, Beruf o.ä.) und so kam dieser schöne, alte Brauch mitsamt seinen dörflichen Aktivitäten in unserem Ort zum Erliegen.
Im Jahr 2009, nach fast 40 Jahren ließ der frühere Jungschützenmeister der St. Kunibertus Schützengesellschaft, Hans Feil, diese Idee mit den Jungschützen wieder aufleben.
Und im Jahr 2010 wurde dieser alte Brauch mit einer fast 25 m hohen Birke noch getoppt, zumal der Maibaum ja auch in einem "sinnvollen" Verhältnis zur Höhe unseres Zwiebelturmes der Kirche stehen sollte. Gemeinsame Anstrengungen brachten diesen gewaltigen Baum dann schließlich in die Senkrechte.
Mitten auf dem Rittplatz steht der Maibaum nun und gibt Kund von den Aktivitäten und dem Miteinander der Jugend in Gymnich.
Gymnicher Dorfmaibaum 2010
Eine gute Bewachung durch die grüne und blaue Schützenjugend sicherte auch in diesem Jahr die Existenz des Baumes, um die Nacht vom 30. April zum 1. Mai zu überleben, denn auch für Gymnich und Umgebung gilt der "Diebstahl" des Baumes durch die Vereine / Gesellschaften aus den Nachbardörfern als legitimer und alter Brauch.
Die Aufstellung am 30. April würde natürlich gebührend mit einem Glas Kölsch und einigen Bratwürsten vom Grill von der Gymnicher Schützenjugend gefeiert.
Am 1. Mai konnte man feststellen, dass die Gymnicher Schützenjugend es verhindert hatte, dass der geschmückte Maibaum einen anderen Besitzer gefunden hat oder einer Kettensäge zum Opfer gefallen ist.
Text + Bild: Werner J. Martens