Nachdem uns unsere Artelshofener Freunde am letztjährigen Schützenfest besucht haben, fand in diesem Jahr wieder eine Fahrt der Kunibertus-Schützen nach Artelshofen statt.
Die Tour stand ganz im Zeichen des in diesem Jahr stattfindenden 25jährigen Patenschaftsjubiläums der St. Kunibertus Schützengesellschaft über die Schützengesellschaft Artelshofen.
Los ging's am Freitag, dem 25. Mai 2001, dem Tag nach Christi Himmelfahrt. Um 8:45 Uhr trafen wir uns bei unserem Schützenhaus. Die Stimmung war - wie gewohnt - bestens; sogar Schützen, die nicht mitfahren konnten, waren dort, um uns zu verabschieden. Nach ca. 7-stündiger Busfahrt incl. 2 Pausen erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein schließlich Artelshofen. Der Großteil der Artelshofener Schützen hatte sich eingefunden, um unseren Bus zu empfangen, und es war wieder einmal die gewohnt herzliche Begrüßung, die jede Reise nach Artelshofen zu etwas ganz besonderem macht. Man lag sich in den Armen und drückte sich, und so manch einer konnte sich eine kleine Träne der Freude nicht verkneifen. Bis zum geplanten Festumzug war nicht mehr sehr viel Zeit; somit reichte es nur noch für ein schnelles Bier beim "Pechwirt", bevor man sich einquartierte und umzog.
Um sechs Uhr fanden sich dann alle in Uniform auf dem Parkplatz vor der "Juraschanze" ein, um sich zum Festzug aufzustellen. Ein Festzug in Artelshofen ist wohlgemerkt etwas besonderes; der Grund für diesen Umzug sowie für den anschließend stattfindenden Festgottesdienst war das bereits erwähnte Patenschaftsjubiläum. Danach ging's dann zum gemütlichen Teil über: Man marschierte in's Stad'l ein. In dieser mit viel Liebe und Arbeit geschmückten und hergerichteten urigen Scheune ließen die Präsidenten beider Gesellschaften in sehr amüsanter Weise die komplette Entstehungsgeschichte der Freundschaft beider Vereine revue passieren, und man spürte, daß viele der anwesenden Beteiligten sich an genau diese Situationen bestens erinnern konnten.
Auf der Tanzfläche und in der Sektbar verbrachte man anschließend den Rest des Abends, oder besser gesagt: der Nacht, denn es war früh morgens, als sich die letzten Gäste auf den Weg nach Hause machten.
Der nächste Tag stand allen zur freien Verfügung; man hatte schließlich Erfahrung damit, wie die Feste im Stad'l gewöhnlich enden. Und so war dies auch in diesem Jahr eine kluge Entscheidung; hatte sich doch so manch einer "kurzzeitig aus dem Leben geschossen", und entsprechende Probleme, am Tag danach in die Gänge zu kommen. Auch ich gehöhrte zu den Betroffenen - du liebe Güte, ging's mir schlecht!
Am nächsten Abend fand ein weiterer Ball im Stad'l statt, und da ich entsprechend viel Zeit am Tag verloren hatte, entschlossen wir uns mit ein paar Leuten, die Nacht komplett durchzumachen. Mit einigen Kannen Kaffee und lustigen Anekdoten hielten wir uns in der Küche meiner Gastgeber erfolgreich wach, während es draußen dämmerte und die Sonne aufging.
Um elf Uhr trafen wir uns schließlich noch einmal im Stad'l zum "Weißwurstfrühschoppen". Bei herzhaften Würsten und Brez'n und zünftigem Bier lachte man nocheinmal gemeinsam über die erlebten Tage, und festigte dabei wieder ein bißchen mehr die bestehenden Freundschaften oder schloß neue.
Um zwölf Uhr war es dann an der Zeit, die Heimreise anzutreten. Wieder flossen Tränen beim ein oder anderen, nur diesmal leider keine Freudentränen. Ganz Artelshofen begleitete uns zum Bus, und stand winkend und rufend am Straßenrand, während sich unser Bus auf der Hauptstraße entlang der Pegnitz auf den Weg zur Autobahn machte.
Es war wieder einmal eine ganz besondere Tour. Es war schön, euch Artelshofener wiederzusehen und mit euch zu feiern, und ich möchte mich an dieser Stelle im Namen aller Gymnicher Schützen ganz herzlich für die Gastfreundschaft bedanken. Wir freuen uns schon jetzt auf's nächste Mal!
Text: Tom Fuss