Schützensaal

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Unser Schützensaal im Jahre 2008

Die wechselvolle Geschichte unserer langgestreckten dreischiffigen Backsteinhalle geht zurück bis zu einer Generalversammlung des damals noch jungen "St. Cunibertus Junggesellen Schützenvereins".
Auf dieser Generalversammlung am 30. Januar 1876 wurde einstimmig beschlossen, ein Schützenhaus zu bauen. Die Grundsteinlegung für unser heutiges Schützenhaus konnte schon bald danach am 5. März 1876 erfolgen. Noch im selben Jahr wurde das Schützenfest bereits im eigenen Hause gefeiert. Kurze Zeit nach der Fertigstellung unserer Halle, nämlich ab Juni 1887, wurde unser Vereinshaus von der Gemeinde Gymnich für die Sommermonate angemietet. Unter der Leitung der Gymnicher Ordensschwestern diente sie als Kleinkinderverwahrschule, dem Vorgänger des heutigen Kindergartens. An den Kirmes-Dienstagen wurden regelmäßig von Mitgliedern der vereinigten Stadttheater Köln Schauspiele aufgeführt.

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Februar 2014

Nachdem die Halle frohe Feste und Kinderlachen erlebt hatte, diente sie im 1. Weltkrieg als Gefangenenlager. Zu Anfang des 2. Weltkrieges wurde das Schützenhaus zur Einquartierung unserer Soldaten beschlagnahmt. Die Soldaten des nahegelegen Feldflugplatzes wurden auf Strohlagern untergebracht. Es folgte die Artillerie und danach die Infanterie, die unsere Halle zugleich als Instruktionsraum benutzte. Im letzten Kriegsjahr wurde ein großes Proviantmagazin in der Halle eingerichtet. Einen Tag, bevor die amerikanischen Truppen am 2. März 1945 in Gymnich einrückten, wurde unser Vereinshaus von mehreren Artilleriegeschoßen und Bomben getroffen.

Sofort nach dem Krieg wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Entsprechend der schweren damaligen Zeiten, konnte Baumaterial nur durch Gegenlieferung von Getreide beschafft werden. Das Holz für die Erneuerung der Dachkonstruktion stiftete der damalige Protektor Graf Rudolph Vicomte de Maistre.

1963 wurden das alte Kriegerdenkmals kurz vor der "Entsorgung" von Matthias Krämer, Mitglied der Schützengesellschaft, gerettet. Nach der Restaurierung kann man es heute in einer Nische am Nordgiebel unserer Schützenhalle besichtigen.

Als im Jahr 1966 die Gymnicher Pfarrkirche renoviert wurde, gab die Schützenhalle von Juni bis Dezember den stattfindenden Gottesdiensten einen würdigen Rahmen.

Prominente Besucher konnten wir in unserem Schützenhaus empfangen. So gaben uns 1972 der damalige Bundeskanzler Willy Brandt und Außenminister Walter Scheel die Ehre, an unserem Königsball teilzunehemen.

Unsere Halle dient nunmehr seit mehr als 120 Jahren als Zentrum des dörflichen Lebens in unserem Heimatort Gymnich. Sie hat vielen Festbällen sowie fröhlichen, aber auch besinnlichen Feiern einen würdigen Rahmen gegeben.

Vom Fachamt für Denkmalpflege wurde beantragt, unsere Schützenhalle in die Denkmaliste aufzunehmen. Der Denkmalausschuß der Stadt Erftstadt und die Generalversammlung der St. Kunibertus Schützengesellschaft haben am 11. November 1995 diesem Antrag zugestimmt.

Die Kurzbeschreibung unserer Halle in der Denkmalliste lautet wie folgt:

"Langgestreckte, 3-schiffige Halle aus Backstein mit gleichmäßig aufgereihten, stichbogigen Fensteröffnungen mit Werksteinsohlbänken und Blendrahmen aus hochkant vermauerten Backsteinen; an den Ecken der einzelnen Schiffe kleine Aufsetzer mit Giebeln, gestufte Traufseite mit Zahnschnitt, Traufseite des Mittelteiles verbrettert; an der Rückseite des Schützenhauses Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 2. Weltkrieges; Schützenhaus als Zentrum dörflichen Lebens, hier als gut gestaltete Halle, interessant in der Verbindung mit dem Kriegerdenkmal. Bedeutend für die Geschichte des Menschen, erhaltenswert aus wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen Gründen."

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Unser Schützensaal im Mai 2001

 

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Alte Kohlezeichnung von unserem Schützensaal

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