Neben zahlreichen anderen Aktivitäten widmet sich die Schützengesellschaft auch dem Schießsport. Um diese Aufgabe in sinnvoller Weise zu erfüllen, bedarf es einer Schießanlage, die den im Laufe der Zeit, nicht zuletzt auch aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahl, gewachsenen Anforderungen entspricht.
Beim Abbruch der alten Anlage wurde
schweres Gerät eingesetzt
Die alte Luftgewehrbahn im Juni 1993
unmittelbar vor dem Abriss
Die alte Anlage, die doch bereits etwas in die Jahre gekommen war, entsprach, obgleich sie schon einmal modernisiert und um ein neues Schießhaus erweitert worden war, diesen Anforderungen wegen ihrer zu geringen Kapazität sowohl an Schießbahnen als auch an Aufenthaltsmöglichkeiten nicht mehr.
So beschloß denn unsere Generalversammlung im Herbst des Jahres 1990, im Weitblick auf kommende Generationen und zur Sicherung des Fortbestandes der Gesellschaft, den Bau einer neuen Schießanlage.
Schon wenige Monate später, nachdem die finanziellen Möglichkeiten sowie die Einsatzbereitschaft der Mitglieder sorgfältig geprüft worden waren, konnte mit dem Abriß der alten Anlage begonnen werden. Unter Einsatz von schwerem Gerät wurden zunächst die alten Schießstände entfernt. Dies gestaltete sich um so schwerer, als die Vorfahren bei der Errichtung der Fundamente keineswegs gespart und ordentlich Zement verwendet hatten, so daß nach kurzem Einsatz die oben abgebildete schwere Maschine, schwarze Abgaswolken ausstoßend, zunächst einmal ihren Geist aushauchte. Unter Einsatz von Preßlufthämmern konnte dann in schweißtreibenden Kraftakten das Problem letztlich doch gelöst und die Fundamente Stück für Stück zerlegt werden. Da die Kosten für ein Projekt in dieser Größenordnung letztlich auch die finanziellen Möglichkeiten einer großen Gesellschaft sprengen können, war es erforderlich, daß möglichst viele Mitglieder ihr Können und ihre Arbeitskraft einsetzten, um den Neubau zu realisieren. Besonders lobens- und erwähnenswert erscheint hier der Einsatz, den gerade auch unsere Kameraden, die nicht mehr zu den Jüngsten zählen, gezeigt haben. Recht herzlichen Dank für Euer Vorbild.
Schwerarbeit macht hungrig.
Hier naht das Essen
Auch die Senioren, hier Willi Giesen,
wirkten nach Kräften mit
Auch einige Schützenfrauen zeigten enormen Einsatz, sorgten sie doch dafür, daß an jedem Samstag die knurrenden Mägen der Bauhelfer mittags rechtzeitig gefüllt werden konnten.
Auch emanzipierte Frauen halfen mit...
Für diese überaus wichtige Arbeit sei hier ebenfalls herzlich Dank gesagt. Moderne, emanzipierte Frauen, wie man sie bei uns natürlich antrifft, wirken jedoch selbstverständlich nicht nur am heimischen Herd, sondern greifen auch, und sei es nur für ein Foto, gelegentlich zur Schaufel.
Man beachte unsere Kameraden beim Genuß
einer "Pumpenheimer Spätlese"
Unsere Bauleitung, Peter und Michael Fuß,
bei Ausschachtungsarbeiten
Ein ganz besonderer Dank gebührt auch unseren Kameraden, den Gebrüdern Peter und Michael Fuß, die aufgrund ihres Know-How`s nicht nur die Bauleitung übernehmen konnten, sondern auch durch ihren unermüdlichen Einsatz dafür sorgten, daß die Arbeiten zügig voranschritten. Nicht unerwähnt bleiben darf auch unser damaliger Schießmeister Siegfried Pollauf, der aus gesundheitlichen Gründen zwar keine schweren Arbeiten verrichten durfte, jedoch stets präsent war und lobenswerterweise dafür sorgte, daß der Nachwelt aussagekräftige Fotos aus der Bauphase erhalten bleiben.
Eine kleine Auswahl ist in diesem Bericht verwendet. So waren bereits im Juni 1992 die Schießbahnen erstellt sowie das Schießhaus im Rohbau fertig, so daß Richtfest gefeiert werden konnte. Die weiteren Ausbauarbeiten nahmen den Rest des Jahres 1992 in Anspruch. Wie eingangs bereits erwähnt, muß jeder Verein seinem jugendlichen Nachwuchs etwas bieten können, um auf Dauer seinen Fortbestand zu sichern. Deshalb hatte die Generalversammlung beschlossen, im Anschluß an die neue Schießanlage auch sogleich mit dem Bau eines Jugendraumes zu beginnen, wo der Nachwuchs Gelegenheit zu geselligem Beisammensein und zu Spielen haben sollte.
Gruppenbild mit "Haus- und Hoffotograf"
Siegfried Pollauf (rechts)
So begannen wir denn Anfang des Jahres 1993 mit dem zweiten Bauabschnitt, dem Verbindungsteil zwischen Schießhaus und Jugendraum, das Toiletten und Küche sowie die Heizungsanlage beherbergt und daher unterkellert ist. Die Arbeiten gingen unter Einsatz zahlreicher Freiwilliger rasch vonstatten, so daß wir bereits im Juni des Jahres 1993 den Dachstuhl errichtet hatten und so erneut ein Richtfest feiern konnten.
Beim Bau des Verbindungsteiles ergab sich die kleine Kuriosität, daß unser alter Hochstand teilweise mit eingebaut werden mußte, da zu befürchten war, daß nach einem Abriß desselben eine Baugenehmigung für einen neuen nach den heutigen Vorschriften nicht mehr erteilt werden würde. Parallel zum zweiten Bauabschnitt waren die restlichen Innenarbeiten am Schießhaus vehement vorangetrieben worden, um die Anlage möglichst schnell ihrer Bestimmung zuführen zu können. Im Oktober des Jahres 1993 war es dann soweit. Wir konnten unsere neue Anlage beim traditionellen Herbstschießen einweihen. Nunmehr stehen acht Kleinkaliber- und zehn Luftgewehrbahnen in einer hochmodernen Anlage, die zweifellos auch bei überregionalen Wettkämpfen Vergleiche nicht zu scheuen braucht, zur Verfügung.
Voller Einsatz beim Eindecken...
Verklinkern des Schiesshauses
Der Keller für den Durchgang zum
Jugendraum ist ausgehoben
Der Keller ist fertig. Die Mauern
des Mittelteils werden gebaut
So groß jedoch die Freude über die bis dahin geleistete Arbeit auch war, man konnte sich dennoch keine Ruhepause gönnen, galt es doch, den zweiten Bauabschnitt fertigzustellen sowie die Außenanlagen bis zum Schützenfest im Juli 1994 wieder ansehnlich zu gestalten. Wer sich noch nicht als Häuslebauer betätigt hat, kann sich nicht vorstellen, wieviel Zeit gerade die Arbeiten noch in Anspruch nehmen, die genau dann anfallen, wenn man glaubt, daß man es eigentlich schon geschafft hat.
Aufstellung des Dachstuhls
So wurde noch im Frühjahr 1994, wie ein im Juni entstandenes Foto belegt, mit vereinten Kräften Gartengestaltung betrieben, um dem anstehenden Schützenfest einen würdigen Rahmen zu verleihen.
Letzte Vorbereitungen für das
Schützenfest 1994
"Haus Gitterblick" muß fallen,
so weh es auch tut
Allen Unkenrufen zum Trotz konnten wir dann im Juli den größten Teil unserer neuen Anlage im Rahmen des Schützenfestes der Gymnicher Bevölkerung schon in ansehnlicher Aufmachung präsentieren. Nachdem unser Schützenfest gut verlaufen war, konnten wir im Herbst 1994 mit dem dritten Bauabschnitt, dem Bau unseres Jugendraumes beginnen. Dazu war es erforderlich, zunächst das alte Schießhäuschen, unser "Haus Gitterblick", abzureißen, was doch den meisten von uns mit Sicherheit sehr nahe ging, hatte man doch hier viele schöne Stunden verbracht. Gegen diese Wehmut konnte es eigentlich nur ein Mittel geben, nämlich intensive Arbeit. Also spuckte man wieder einmal kräftig in die Hände, griff zu den Werkzeugen und legte sich mächtig ins Zeug, so daß bereits im Mai des Jahres 1995 der Jugendraum im Rohbau vollendet und der Dachstuhl errichtet war. Dem nächsten Richtfest stand also nichts mehr im Wege.
Die ersten Schüsse auf der neuen Anlage
beim Herbstschießen 1993
Unter Einsatz zahlreicher fleißiger Hände schritten die Arbeiten zügig voran, und der Bau sah ein Jahr später bereits seiner Vollendung entgegen.
Der Osterhase war da
und hat Eier mitgebracht
Anläßlich des Herbstfestes 1996 wurde der Jugendraum von Pastor Keyers eingesegnet.
Nachdem die Gebäude vollendet waren, haben wir noch, sozusagen als krönenden Abschluß, die Anzahl der überdachten Sitzplätze auf unserer Außenanlage erhöht, um so auch bei schlechtem Wetter unseren Besuchern die Möglichkeit zu geben, im Freien an den Veranstaltungen teilzunehmen. So präsentiert sich nach fünfjähriger Bauzeit unsere Anlage nun im neuen Glanz und wird über viele Jahrzehnte Generationen von Schützen ermöglichen, Schießsport zu betreiben und Brauchtum und Geselligkeit zu pflegen. Zum Abschluß sei die Gelegenheit ergriffen, allen, die zum Gelingen dieses großen Projektes, sei es durch den Einsatz ihrer Arbeitskraft, durch überlassung von Maschinen und Werkzeugen oder durch großzügige Spenden beigetragen haben, noch einmal einen ganz herzlichen Dank auszusprechen.
Der Rohbau des Jugendraumes
ist fertig
Herbstfest des Jahres 1996:
Einsegnung des Jugendraumes