Heinzelmännchen sind ja bekanntlich Wesen, die immer im Verborgenen wirken. Sie erledigen Arbeiten, zu denen man normalerweise nicht kommt, oder die man nur ungern macht. Im Verborgenen, also hinter den Kulissen wirken sehr viele Frauen und Männer mit, um den reibungslosen Betrieb des Schützenhauses überhaupt sicherzustellen. Veranstaltungen jeglicher Art, in der Regel jedoch die Veranstaltungen der Gesellschaft mit Besucherzahlen bis zu 650 Personen, müssen organisiert und vom Ablauf her in den einzelnen Teilbereichen geregelt werden. Normalerweise sind dies bei diesen Größenordnungen Aufgaben, die nur von Vollprofies des Gastronomiegewerbes durchgeführt werden können. Aber bei den grünen Schützen ist alles anders; eine Vielzahl von Frauen und Männern legen hier Hand mit an, um den Betrieb in Schwung zu bringen und zu halten. »Alles freiwillig und ohne Bezahlung!«, heißt hier die ehrenamtliche Devise; es sind die guten Geister der Küche.
Viele Köpfe und Hände regeln hier den Betrieb. Abhängig von der Art der Veranstaltung wird der Einkauf von Speisen geplant und kalkuliert, und die Küchenbesatzung eingeteilt. Es reicht ja logischerweise nicht aus, die Speisen auf den Küchentisch zu stellen; vielmehr müssen sie zubereitet und für das Auge hergerichtet, serviert und verkauft werden. Es ist schon ein gewaltiges Stück Arbeit, bei großen Veranstaltungen für mehrere hundert Besucher und Gäste Speisen zuzubereiten, aber unsere »Damen in Weiß« machen stets einen hervorragenden Eindruck. Sie haben es bislang noch immer geschafft, mehrere hundert Mägen zu sättigen.
Ein Großteil der Arbeit fällt erst nach der Veranstaltung an; die Beseitigung der Reste der Küchenproduktion ist genauso arbeitsintensiv wie die Zubereitung. Weiterhin muß dann noch aufgeräumt, abgewaschen, eingeräumt, gewaschen und neues Proviant eingekauft werden.
Unsere Küchenbesatzung ist sicherlich eine Art »Nervenzentrale« im Betriebsablauf unseres Schützenhauses.
Ein weiterer sehr wichtiger Arbeitsbereich wird von den Mitarbeitern im Schankbetrieb übernommen. Ohne Kölsch läuft nix. Zwei große Theken gilt es bei großen Festen zu besetzen. Auch hier fängt die Arbeit beim Einkauf der Getränke an, und geht weiter über eine gründliche Inspektion aller Geräte und dem Durchspülen der Bierleitungen. Lediglich mit dem Auf- und Zudrehen der Bierhähne ists halt eben nicht getan.
Wie die Küchenbesatzung besteht auch die Schankbesatzung aus vielen fleißigen Händen, die wie ein Uhrwerk zusammenarbeiten. Ganz vorne steht die Diensteinteilung, während der Veranstaltung stehen Bierzapfen, der Ausschank anderer Getränke, Gläserspüen, Kellnerabfertigung, Vortheke und kellnern auf der Liste. Hinzu kommt die Schwierigkeit, daß alle Positionen mehrfach besetzt werden müssen, da ja zwei Theken vorhanden sind.
Nach den Festen und Veranstaltungen geht es dann für einen anderen Teil der »Heinzelmännchen« -oder auch für die gleichen - erst richtig los. Diese Truppe übernimmt dann im wahrsten Sinne des Wortes den Job von Müllmännern. Säckeweise werden - insbesondere nach Karnevalssitzungen - die Überreste zusammengekehrt. Mehr als dreißig Männer und Frauen bahnen sich dann den Weg durch die Räumlichkeiten des Schützenhauses. Es wird gekehrt, geputzt, durchgelüftet und alles wieder an Ort und Stelle platziert. Wie in einem Ameisenhaufen läuft alles durcheinander; man versteht sich blind, und alles klappt wie am Schnürchen. Eine der wichtigsten Aufgaben hat hierbei immer der Mann mit dem »Abstandsstock«, ein Gegenstand, der für die korrekte Ausrichtung der Tische und Bänke unentbehrlich ist. Nur der Abstandsstock in Verbindung mit den Nähten der Fußbodendielen garantieren eine korrekte Ausrichtung des Inventars. Eine Aktion, die immer wieder die Lachmuskeln in Bewegung bringt - aber wir wollen ehrlich sein: Eine enorme Arbeitserleichterung ist es schon.
Mitten durch das Chaos laufen dann noch einzelne Helfer, die sich um Glühbirnen, Girlanden, Papierhandtücher und Toilettenpapier kümmern. Aufgaben, die man nur zu leicht vergißt, die aber für das Gelingen eines Festes oder für die Präsentation des eigenen Hauses ungemein wichtig sind.
Es ist schon erstaunlich, wie vielfältig die Aufgaben von Heinzelmännchen sind. Glauben tun wir zwar nicht an sie, aber ohne sie kommen wir auch nicht aus.
Unseren hauseigenen Heinzelmännchen gilt ein besonderer Dank für ihr unermüdliches Wirken. Sie sind einer der wichtigsten Stützpfeiler im Vereinsleben der St. Kunibertus Schützengesellschaft Gymnich.
Text: Werner J. Martens